Der lustige Modellbauer
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Spurensuche - 80 Jahre Baureihe 52

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Beitrag von Steffen70619 So 30 Okt 2022 - 1:34

Hallo zusammen,

einem Eisenbahnfreund die Baureihe 52 zu erklären hieße wohl Eulen nach Athen tragen. Irgendwie hat doch jeder schon mal was von ihr gehört oder gelesen, oder eines der noch zahlreichen vorhandenen Exemplare zu Gesicht bekommen.
Die BR 52 entstand unter konstruktiven Anleihen an die BR 50 als stark vereinfachte Kriegslok, hat aber den überwiegenden Anteil ihrer Dienstzeit als Friedenslok verbracht.
Auffällig und Erkennungmerkmale gegenüber der BR 50 waren das vollständig geschlossene Führerhaus und der Steuerungsträger mit den an einem Pendel aufgehängten Schieberstangen.
Zwei Kesselaufbauten (Reglerdom und Sandkasten) sowie fehlenden Vorwärmer gab es auch bei den letzten Maschinen der BR 50. Die meisten Exemplare der BR 52 wurden mit Blechrahmen und Wannentender geliefert.

Die aüßerlich zum Teil in ihren Ursprungszustand versetzte 52 5804 im DDM Neuenmarkt-Wirsberg hat die graue Auslieferungslackierung, einen Blechrahmen und Wannentender.
Der erweiterte Frostschutz fehlt, dafür sind die abgeblendeten Spitzenlaternen nachgebildet, und die Lichtmaschine ist auf den Stehkessel gewandert.

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Die 52 7596 der EFZ hat ebenfalls Blechrahmen und Wannentender und ist im üblichen schwarz/rot lackiert. Sie ist ohne Windleitbleche unterwegs.

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Die 52 2195-7 im BEM Nördlingen repräsentiert den Bauzustand der Altbaumaschinen der DR ab den 60er Jahren. Auch sie hat Blechrahmen und Wannentender.

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Die meisten Maschinen der BR 52 verblieben im überwiegend östlichen Ausland, die größte Stückzahl besaß die Sowjetunion.
Die ÖBB- und CSD-Maschine liefen mir in Strasshof vor die Linse.
Die 52 100 der ÖGEG hat einen Barrenrahmen und Wannentender. Die Speiseleitungen haben noch die Frostschutzverkleidung.

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Die 555.3008 der CSD weist Umbauten auf, die sowohl in der Sowjetunion (Rauchkammer) als auch der CSSR (pneumatische Umsteuerung, Ölfeuerung) vorgenommen wurden.
Die Maschine hat einen Blechrahmen.

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Die Deutsche Reichsbahn der DDR unterzog eine Reihe von Maschinen der BR 52 einer Generalreparatur (GR), um kriegsbedingte Vereinfachungen zu beheben und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Neben dem Einbau fehlender Achslager-Stellkeile, dem Ersatz des Lemnkgestells und der Erneuerung schadhafter Stehkessel gehörte auch die Ausrüstung mit einer Mischvorwärmer-Anlage zu den Umbaumaßnahmen. Da der Überlaufbehälter der Mischvorwärmeranlage zwischen den Rahmenwangen lag, wanderte ein Hauptluftbehälter auf das rechte Umlaufblech.
Die 52 3548-6 im BEM Nördlingen hat einen Blechrahmen.

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Die im Hauptbahnhof Leipzig ab- und ausgestellte 52 5448-7 hat hingegen einen Barrenrahmen. Bei den Maschinen mit Barrenrahmen war die Luftpumpe an einem auf dem Rahmen sitzenden Pumpenträger befestigt, bei den Maschinen mit Blechrahmen saß sie auf einer am Langkessel befestigten Konsole.

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Nachdem sich bei einer Reihe von 52ern größere Kesselschäden zeigten, wurden 200 Maschinen - alle mit Blechrahmen - in das Rekonstruktionsprogramm aufgenommen.
Kernstück bildete die Ausrüstung mit dem bereits bei der BR 50 verwendeten Rekokessel und einer Mischvorwärmeranlage. Die Pumpen wanderten an einen neu konstruierten Pumpenträger.
Die Führerhäuser erhielten das aufschiebbare Oberlichtfenster, und die Tenderwannen wurden durch eine verstärkte Ausführung ersetzt.
Sofort erkennbar sind die Reko-52 an den zwei Sandkästen, dem Rauchkammer-Zentralverschluß sowie der größeren Anzahl an Waschluken am Stehkessel.
Da der breitere Hinterkessel eine neue Führerhaus-Vorderwand nötig machte, haben die Reko-52er ovale Frontfenster.

Die in Blumberg an der Sauschwänzlebahn abgestellte und etwas gefledderte 52 8012 hat geschweißte Neubau-Sandkästen.

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Die vor einigen Jahren zur HU in Meiningen weilende 52 8131-6 hat zwei der alten, großen Ursprungs-Sandkästen.

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Gemessen an der Bedeutung und Verbreitung der BR 52 ist das gegenwärtige Modellprogramm zumindest in der von mir präferierten Baugröße H0 mit "beschämend" noch äußerst wohlwollend umschrieben.
Steffen70619
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Beitrag von maxl So 30 Okt 2022 - 8:52

Herzlichen Dank für diesen Beitrag, Steffen! Fünfkuppler sind per se schon mal einfach nur eindrucksvoll.
Die BR 52 in so schönen Fotos mit so vielen Informationen präsentiert zu bekommen ist ein Genuss!
Inwieweit die BR 52 heute auf dem Moba-Sektor angemessen repräsentiert ist, kann ich mangels Kenntnis nicht beurteilen.
Diesen Typ als auch in engen Kurvenradien gut lauffähiges Modell umzusetzen hat ja seine Tücken.
Ich bin bekanntlich beim Trix Express der '60er-Jahre zuhause und da war man schon glücklich,
dass es die BR 42 auf's Modellgleis geschafft hat, in den Laufeigenschaften nicht ganz überzeugend,
aber zumindest optisch einigermaßen dicht an der 52er...

Beste Grüße
Michael
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Spurensuche - 80 Jahre Baureihe 52 Empty Re: Spurensuche - 80 Jahre Baureihe 52

Beitrag von Steffen70619 So 30 Okt 2022 - 15:32

Vielen Dank, Michael, für Dein Lob Very Happy
Ja, 1'E-Loks haben schon was und waren weit verbreitet - bei den deutschen Bahnen die BR'n 42, 43, 44, 50, 52 und 58 nebst ihrer zahlreichen Spielarten und Umbauten.
Die BR 42 ist nicht nur bei Trix vor der BR 52 realisiert worden, auch Gützold hatte zuerst die 42. Der größere Kessel bot einfach mehr Platz. Zudem verschwand die BR 52 bei der DB recht bald und spendete ihre Kessel für die zahlreich vorhandenen 50er. Eine BR 52 war also als Modell offenbar relativ uninteressant.
Als Ex-Berliner habe ich in meinen Kindertagen die Altbau-52er im täglichen Einsatz erlebt, und das war auch die erste Baureihe, die ich ohne Loknummer erkannte. Klar, bei dem Wannentender, dem geschlossenen Führerhaus und der offenen Front.
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