Ein Haftraum

Hallo,
 
hier möchte ich Euch einen Haftraum aus den achtziger Jahren als Modell zeigen.
Keine Sorge, Dienstgeheimnisse darüber gibt es nicht, die Genehmigung für die Veröffentlichung wurde mir schon vor rund 20 Jahren vom damaligen Anstaltsleiter erteilt. Das Modell wurde außerdem mehrfach ausgestellt und ich habe es kurz vor meiner Pensionierung der Justizakademie geschenkt.
 
Die Idee ein solches Modell zu bauen, hatte ich im Dienst. Ich saß in meinem Büro, die Tür war nur angelehnt und ich konnte ein Stück Flur und die gegenüber liegende Tür sehen.
Ich nahm einen Notizzettel und skizzierte das Gesehene. Der Zettel lag noch etliche Tage auf meinem Schreibtisch und dadurch kam mir in den Sinn: bau doch einfach mal ein Modell danach.
 
Nun, ich war zwar schon etliche Jahre als Beamter dort tätig, aber alle Details aus dem Gedächtnis heraus nachzubilden, nein, das wird nichts!
Also habe ich immer, wenn die Zeit es erlaubte, mit einem Zollstock bewaffnet alles vermessen und weitere Skizzen gemacht.
Das dauerte schon etliche Wochen.
 
In einem Urlaub habe ich aus Spanplatten und Fimo einen Schnitt durch ein Hafthaus dargestellt.
Zu sehen ist eine Zelle mit einem Stück Flur. Das Mobiliar ist so, wie es damals üblich war.
 
Lasst Euch überraschen! Zu Anfang die Außenwand und die Zellentür.
 
Gruß
Reinhard

 
 
 

Das Stück Flur in meinem Sichtbereich.
Die Tür öffnet sich.


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da kriegt man zwar keine Lust zu sitzen....
trotzdem wunderbar gemacht.....

ja, was ist modell und was wirklichkeit....
schwierig, schwierig,
ich könnte es nur nach ganz genauem gucken sagen....

liebe Grüße
vom Ossi

Es ist schon manchmal unglaublich, auf was für Ideen (wir) Modellbauer manchmal so kommen.  

Ne Knastzelle hab ich jetzt auch noch nie im Modell gesehen.
- Und im Original "live und in Farbe" auch nicht. Bevor da jetzt einer auf dumme Gedanken kommt.  

Tolle Idee jedenfalls. Und sehr schön gemacht.

Danke für Eure Kommentare.
 
Nun, ich war in dieser Anstalt fast 40 Jahre als Beamter tätig. Meine Kollegen waren von dem Modell total fasziniert. Es sind viele Details zu sehen, die nur Insider würdigen können.
 
Die nächsten Fotos.

 
 

 
 
 

 
 
 

 
 
 

Männeken schrieb:als Beamter tätig.

Naja, da hast ja genügend Zeit gehabt zum abmessen und bauen und planen.  

(Sorry, nicht bös gemeint. Aber das Späßle musste einfach sein.)

Weitere Fotos

Ein Übersichtsfoto und zwei Bilder, auf denen (frei) erfundene Kollegen und Kolleginnen zu sehen sind. Lediglich ich selber habe mich mit Rollator in die Szene gemischt. Der Rollator war als Satire gemeint, weil unsere Dienstzeit verlängert wurde. Es ist kaum möglich als über 60 jähriger Kämpfe mit jungen Burschen auszufechten.

 
 
 

 
 
 

Hallo Reinhard,
ich habe zwar auch noch keine Zelle von innen gesehen. Kenne das nur aus dem Fernsehen.
Bin trotzdem beeindruckt wie Realistisch das ganze Aussieht.

der Horst wird begeistert sein, Reinhard,
unser Dio-Horst....der kommt alle paar Tage
zu gucken....der liebt figuren.

Ein heißes Teil, was du alles aus fimo machst...
kaum zu glauben....
hoffentlich haste dem armen Gefangenen auch ein
Geheimversteck für sein Gras untergebracht..
zutrauen würd ichs dir....

tolle Bilder...tolle modelle.

liebe Grüße
vom Ossi

Einfach zauberhaft was du da modelierst...

Würde ich NIE hinkriegen......nee nee.....

Marco, du hast doch nur die Pin Up' s bewundert... 

Hallo Reinhard,
das sieht einfach spitze aus,
sehr viele feine Details hast du da eingebracht,
man sieht, das du dich auskennst!

Apropos Pin up: Die Jungs hatten damals noch nackertere Damen an den Wänden hängen, jetzt sind ja auch Mädels als Beamtinnen im Dienst, ob sich das dadurch geändert hat, weiß ich nicht. Auf den Abteilungen hatte ich schon lange keinen Dienst mehr.

Einfach schön  !!!
Aber das die Kollegen (frei) erfunden sind..na ich weiss nicht
Bin überrascht das man in den 80igern noch keine Unterhaltungselektronik auf Zelle hatte..also TV zumindest.

Anfang der achtziger Jahre hatten Inhaftierte im geschlossenen Vollzug............ wenig.

TV und Radiogeräte hielten erst Einzug ( Pi mal Daumen ) Anfang der neunziger.
Ich darf hier aber nicht genaue Vorschriften preisgeben, auch nach meinem Dienstende bin ich zu Stillschweigen verpflichtet. Lediglich Dinge, die bereits öffentlich sind, sind davon ausgenommen. Das Modell des Haftraumes gehört dazu.
In unserer JVA waren etliche Filmteams, die Dokumentationen und Spielfilme drehten. Wie ein Haftraum aussieht, hast Du bestimmt im Fernsehen schon gesehen.

..nun sitze ich schon wieder einmal vor einem Baubericht und versuche zum X ten male meine Bewunderung zum Ausdruck zu bringen. ...übe etwas Druck auf die Tastatur aus, aber alles was dann da so geschrieben steht, drückt nicht aus, was ich eigentlich schreiben will- also lösch ich den Text wieder... und wieder... und...
---- TOLL-----
Gruß Thomas

Ich weiß auch nicht was man da noch schreiben soll......außer.....
COOOOOOOOOOOOOL

Einfach Spitze  

Schliesse mich hier Thomas an.........

         

Danke für die Info!
Am besten gefällt mir das Männeken mit dem Kaktus  

Danke für all das Lob.

Das Männeken mit Kaktus ist der nicht ernst gemeinte " Bestechungsversuch eines Beamten"    , meine eigenes ich in klein steht dem Inhaftierten gegenüber und macht eine abwehrende Handbewegung.

Gruß
Reinhard



Ne, Chef, ich will keinen Zellengenossen haben, bleib lieber allein!

Egon Olsen hätte sich auf so eine Zelle gefreut.
Der würde sich auch gut in der Sammlung machen

Tatsächlich! Da stehst ja "Du"  
Das Scenario hat was von einem Wimmelbild, man entdeckt immer wieder was neues

Ein Übersichtsbild habe ich noch.